13. Februar 2022 - Septuagesima

Das ganze hier ist noch ein Platzhalter

Der Osterfestkreis

Der Weihnachtsfestkreis schließt mit der Woche vor Septuagesima. Der ersehnte Erlöser ist gekommen und hat in seiner ersten Ankunft zugleich seine zweite, die am Gerichtstage erfolgen wird, begründet und begonnen.

Jetzt ist die Zeit des anstrengten Kampfes gegen Sünde, Welt und Fleisch gekommen, die Zeit der mühevollen Aussaat, des sturmumtobten Wachsens. Durch Kampf zum Sieg, durch Sterben zum Leben, zur Auferstehung, zur Vollherrschaft Christi und schließlich zur Verklärung im Osterlichte! Christus soll in uns den Thron seiner Herrschaft errichten, einer Herrschaft, die uns nicht erdrückt, sondern erhöht; nicht beraubt, sondern bereichert; nicht einschränkt, sondern innerlich weitet und uns einmal mitherrschen läßt im ewigen Ostern des Himmels.

Der Osterfestkreis umfaßt drei Abschnitte: die Zeit der Vorbereitung: Vorfasten- und Fastenzeit; die eigentliche Festzeit: Oster- und Pfingstfest; endlich die Zeit nach Pfingsten

I. Die Zeit der Vorbereitung

1. Die Vorfastenzeit

Sie umfaßt die Sonntage Septuagesima, Sexagesima und Quinquagesima. Diese Namen bezeichnen nicht die genauen Abstände bis zum Osterfest, sonder deuten auf die rund berechnete 70tägige, 60tägige, 50tägige Vorbereitungzeit auf Ostern.

Der Name Septuagesima weckt die Erinnerung an die 70 Jahre der Gefangenschaft, welche die Juden zur Strafe für ihre Untreue fern von Jerusalem, zu Babylon, verbringen mußten, bevor sie wieder ins Gelobte Land zurückkerhen durften. So mahnt uns diese Zeit an unsre eigene Pilgerschaft aus der Fremde, aus der gottfernen Welt (Babylon), zum wahren Vaterland (Jerusalem). Diese Pilgerschaft ist für uns eine beständiger Kampf gegen die Feinde unsres Heiles. Für den göttlichen Heiland bedeutet das öffentliche Wirken Mühsal und Leiden und schließlich den Tod; so muß sich auch unser Leben, soll es dem seinen nachgebildet werden, auf Kämpfe, selbst auf ein geistiges Sterben gefaßt machen; erst dann wird es mit dem Heiland zum endlichen Triumph gelangen.

Sonntag Septuagesima

13. Februar 2022 - 2. Klasse - Farbe violett

Schott

Durch den Kampf zum Sieg, duch Sterben zum Leben, zur Aufersteheung, zur Verklärung: das sind die Gedanken der Vorfastenzeit. Eine lichtvolle Darstellung dieser Gedanken ist der hl. Laurentius, der Patron der Katechumen in Rom und Patron heutigen Stationskirche. Larentius - in Todesnöten, auf dem glühenden Roste (Intr.). über ihm die Siegeskrone der Verklärung (vgl. Introituspsalm) - ist ein Wegweiser für die Katechumen und für uns. Mit ihm treten wir entschlossen und kampfbereit in die Rennbahn und eignen uns Pauli Geist und Grundsätze an (Epistel). Wir folgen dem Ruf des Hausvaters (Christi) in seinen Weinberg und sind bereit, seinen Willen zu tun (Evang.). Wir entsagen uns selbst und bringen uns in der Opfergabe dar. Gestützt auf die Kraft der Gnade Christi, die über uns im hl. Opfer uns besonders ind der hl. Kommunion verklärend aufleuchtet (Comm.), gehen wir neu gestärkt in den Kampf und die Mühsal unseres Christenberufes.

Epistel

    1 Cor. 9
  1. Wisset ihr nicht, daß die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer erlangt den Preis? Laufet fo, daß ihr ihn erlanget!
  2. Jeder aber, der im Kampfspiele ringt, enthält sich von allem, und zwar jene, um eine vergängliche Krone zu empfangen, wir aber eine unvergängliche.
  3. Ich laufe demnach, nicht wie in's Ungewisse; ich kämpfe, nicht indem ich Luftstreiche thue,
  4. sondern ich züchtige meinen Leib, und bringe ihn in die Botmäßigkeit, damit ich nicht etwa, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst verworfen werde.
  5. 1 Cor. 10
  6. Denn ich will euch nicht in Unwissenheit lassen, Brüder! Daß unsere Väter alle unter der Wolke waren, und alle durch das Meer hindurch gingen,
  7. und alle auf Moses getauft wurden, in der Wolke und in dem Meere,
  8. und alle dieselbe geistige Speise aßen,
  9. und alle dieselbe geistigen Trank tranken (sie tranken nämlich aus einem geistigen, sie begleitenden Felsen, der Felsen aber war Christus);
  10. aber an der Mehrzahl von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen; denn sie wurden niedergestreckt in der Wüste.

Evangelium

    Matth. 20
  1. Das Himmelreich ist gleich einem Hausvater, der am frühen Morgen ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen.
  2. Nachdem er nun mit den Arbeitern um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg.
  3. Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere au dem Markte müßig stehen,
  4. und sprach zu ihnen: Gehet auch ihr in meinen Weinberg, und was recht ist, werde ich euch geben.
  5. Sie aber gingen hin. Abermals ging er um die sechste und neunte Stunde aus, und that ebenso.
  6. Um die elfte Stunde aber ging er aus, und fand andere andere stehen, und sprach zu ihnen: Was stehet ihr hier den ganzen Tag müßig?
  7. Sie antworteten ihm: Weil uns niemand gedungen hat. Da sprach er zu ihnen: Gehet auch ihr in meinen Weinberg,
  8. Als es nun Abend geworden, sagte der Herr des Weinberges zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter, und gib ihnen den Lohn, von den letzten anfangend, bis zu den ersten.
  9. Da nun die kamen, welche um die elfte Stunde eingetreten waren, empfingen sie jeder einen Denar.
  10. Wie aber auch die ersten kamen, meinten sie, daß sie mehr empfangen würden, aber auch sie erhielten jeder einen Denar.
  11. Und da sie ihn empfingen, murrten sie wider den Hausvater.
  12. und sprachen: Siese letzten haben eine einzige Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gehalten, die wir die Last und Hitze des Tages getragen haben.
  13. Er aber antowrtete einem aus ihnen, und sprach: Freund! ich thue dir nicht Unrecht; bist du nicht auf einen Denar mit mir eins geworden?
  14. Nimm, was dein ist, und gehe hin; ich will aber auch diesem letzten geben, wie dir.
  15. Oder ist es mir nicht erlaubt zu thun, was ich will? Ist etwa dein Auge darum böse, weil ich gut bin?
  16. So werden die Letzten die Ersten, und die Ersten die Letzten sein; denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt!

Predigt

Es handelt sich dabei um die Predigt von H. H. Pater Cadiet zu Zaitzkofen welche man hier (Mirror) auch noch nachschauen kann. Die Messe wurde via Livestream mitverfolgt.

Es ist nicht einfach in der heutigen Zeit als Gläubiger. Vieles was unnatürlich ist wird als natürlich verlogen und Gottes Werk verneint. Somit ist der Aufruf zum Kampf passender den je. Wir sollen gleich den Sportlern verzichten für das Heil der Seelen, dem Heil der eigenen Seele.

Diese Bildnis der Spiele im Stadion waren vermutlich ein gutes Bildnis für die Korinter. So hatten sie alle zwei Jahre Sportspiele von April bis Anfang Mai, welche wie auch Fußball heute noch, vieles der Gesellschaft lahmlegte. Auch die Gläubigen gehörten damals wie heute zu den Begeisterten solcher Spiele.

Jedoch ist die heutige Lehre, dass es nicht nur eine Medaillie gibt, wie vielleicht die Epistel einen erwarten lässt. Daher das gewählte Evangelium für den heutigen Tag, um zu zeigen, dass das Relevante ist zu kämpfen als gäbe es nur einen Sieger. Auch diese, welche erst zur elften Stunde anfangen zu kämpfen werden einen Sieg erreichen können.

Diese aber, die nicht kämpfen, werden es bitter bereuen. Dazu gibt es 3 Beispiele aus der heiligen Schrift:

1. König David:

Sein Leben ist ein Kampf, aber als er seine Macht erreicht hatte und keine Gegner mehr sah, da ruhte er sich aus und sandte seine Kämpfer aus während er auf seiner Terasse zurückblieb.

Er hat sich auf seinen Loorbeeren ausgeruht. Was hat er noch zu tun? Hat er nicht alles bereits erreicht? Somit wird mit einem Blick besiegt. Nicht von Anderen Menschen, aber vom Teufel durch sich selbst. So beging er zwei Todsünden durch einen Blick auf eine Frau: Ehebruch und Mord am Manne dieser Frau.

Als Kind hat er Löwen und Bären mit bloßen Händen besiegt, aber nun wird dieser einst mutige und starke Mann bezwungen wegen seinem Müßiggang. Wie man zu sagen pflegt: Wer man kein Beschäftigugn welche Platz einnimmt so wird der Teufel selbst den ganzen Platz einnehmen, den wir freigelassen haben. Es wäre besser gewesen für David, noch in der Ängstlichkeit der Flucht vor Saulus zu sein, als in seinem Palast in Jerusalem.

Der Heilige Ignatius von Loyola; Regel zur Unterscheidung der Geister:

Wenn wir in Schwierigkeiten sind, dann beten wir den lieben Gott treu zu bleiben. Wenn alles gut geht denken wir schon daran, welche Schwierigkeiten kommen können und beten wir um Vorrat von Mut und von Eifer für die Zeit der Trostlosigkeit, der Prüfung.

Müßiggang hat ihn besiegt und der Gedanke, dass er nichts mehr zu erobern hatte. Es gibt immer etwas weiteres zu erobern. Es gibt immer eine Ecke in unserer Seele die uns, und damit Gott, nicht gehört. Es gibt immer etwas, was man besser tun kann, es gibt immer schlechte Gewohnheiten die man ablegen muss. In dieser Vorfastenzeit geht es darum sich diesem deutlicher bewusst zu werden und seinen Kampf gegen diese Müßigkeit für die kommende Fastenzeit zu planen.

Als Beispiel hilft hier das Königreich Spanien. Jahrhunderte von Kampf um die Anwesenheit der Muslime zu bekämpfen. Als sie endlich die letzte Stadt, welche unter der Vollmacht der Muslime war, erobert hatten, hat die Vorsehung ihnen noch etwas zu erobern gegeben: Im Jahre 1492, dem Fall von Granada, wurde Spanien (und Portugal) ein ganzer Kontinent zum Erobern im Namen Christi geschenkt. Als Spanien endlich von der Versuchung der Apostasie, dem Glaubensabfall, befreit wurde hat sich diese Chance eröffnet. Es gibt immer noch etwas zu erobern. Falls wir nichts finden, dann wird die Vorsehung uns etwas zeigen. (Siehe Zitat oben).

2. Die Hebräer in der Wüste: 4 Mose 13

Von den Ägyptern durch die Wunder Gottes befreit, sind sie nun auf dem weiten Weg zum versprochenen Land. Sie schicken Kundschafter in dieses Land. Diese Kundschafter gehen und verbringen 40 Tage dort. Diese Kundschafter finden ein wunderbares Land. Es fließt Honig und Milch. Aber es ist nicht unbevölkert. Es gibt viele, starke Stämme. Die Kundschafter haben Angst, sie verbreiteten Lügen über dieses Land da sie Angst haben zu fallen im Versuch es einzunehmen. Das Volk will murren, beklagen. Sie wollen nicht kämpfen.

Warum haben sie gelogen? Sie wollten die eigene Angst rechtfertigen. Der liebe Gott lässt sie daher als Strafe 40 Jahre lang leben in der Wüste, sodass nur die nächst e Generation in Besitzt kommen wird des versprochenem Lande. Wie konnten sie Gott so verletzen? Als ob Er keine Wunder für sie getätigt hätte?

Hl. Thomas von Aquin in einem Kommentar zur Bibel

    Kol. 3
  1. Ihr Väter! reizet eure Kinder nicht zum Zorne, damit sie nicht mutlos werden.
Der Sinn dieses Ratschlags ist, dass der Mensch den Eindruck seiner Kindheit behält. Es ist natürlich demjenigen, der in Knechtschaft erzogen wurde, immer kleinmütig, mutlos zu bleiben. Und daraus haben die Israeliten in der Wüste Angst gehabt vor dem Kampf weil sie immer in Knechtschaft erzogen wurden. Sie hatten keinen Mut mehr.

Diese Knechtschaft soll abgelegt werden um so zu einem kämpferischen Geist zu kommen. Das wird auch bestätigt im Johannesevangelium wo steht:

    Johannes 15
  1. Ich nenne euch nun nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt; denn alles, was ich von meinem Vater gehört, habe ich euch kundgetan.

Was der Herr von seinen Jüngern erwartet ist Liebe, inneres Verständnis und Kühnheit. Kampf gegen unsere Menschenfurcht. Dazu erzieht Er seine Jünger zur Freiheit. So sagt auch Paulus in seinen Briefen an die Galater:

    Galater 4
  1. Demnach, Brüder! sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien, vermöge der Freiheit, mit der Christus uns befreit hat.

Eine Lektion für uns: Jeder Ausbilder erzieht zur Freiheit, zur Autonomie. Jeder Ausbilder arbeitet um nutzlos zu werden, das seine Jünglinge alleine tun können, was er mit ihm erlernt. Der Jüngling alles selbst tun lassen, damit er lernt.

3. Petrus:

Der hl. Petrus, der immer mutig ist, Jesus zu verteidigen und seine Treue zu bekennen. Er wird von einer Magd besiegt werden.

    Johannes 18
  1. Simon Petrus also, der sein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus.
  2. Matthäus 26
  3. Da sprach Petrus zu ihm: Wenn ich auch mit dir sterben müsste, werde ich dich doch nicht verleugnen. In gleicher Weise sprachen auch alle Jünger.
  4. Petrus aber saß draußen in dem Hofe; und eine Magd trat zu ihm hin, und sprach: Du warest auch bei Jesus, dem Galiläer!
  5. Doch er leugnete vor allen, und sprach: Ich weiss nicht, was du sagst.

War Petrus nicht kühn genug? War er nicht kämpferisch genug? Er wird dieses mal gegen sich Selbst kämpfen müssen. Daraus sollte er beten. Er hat nicht gebetet, er hat geschlafen.

Lektion für uns: Nur im Gebet werden wir die Kraft und Hellsichtigkeit schöpfen, um richtig zu kämpfen. Nur durch das Gebet hätte Petrus verstanden, was Jesus gesagt hatte nach dem Abendmahl.

    Matthäus 26
  1. Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich, und fing an, sich zu betrüben und zu bangen.
  2. Da sprach er zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis in den Tod, bleibet hier und wachet mit mir!
  3. Und nachdem er ein wenig vorwärts gegangen war, fiel er auf sein Angesicht, betete, und sprach: Mein Vater! wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; jedoch nicht wie ich will, sondern wie du.
  4. Und er kam zu seinen Jüngern, und fand sie schlafend, und sprach zu Petrus: So vermochtet ihr nicht eine Stunde mit mir zu wachen?
  5. Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber ist schwach.

Die neue Lebensweise der Apostel: Es wird Schwert geben, es wird Kampf geben, nimmt euch Beutel Stab usw mit euch. Drei Beispiele von Leuten die nicht kämpften. Aber: Die Hebräer haben trotzdem 40 Jahre später das Land erobert. König David bekehrte sich, hat das wunderbare Vorbild der Reue gegeben. So auch der hl. Petrus und wurde zum Fürst der Apostel und unser Glaube hängt an seinem.

Alle bekamen die Kraft Gottes, Petrus sogar so sehr, dass er lehrte bis an seinen eigenen Kreuzestod. Es ist die Zeit gekommen um sich selbst zu erobern, sich selbst zu besiegen um Gott völlig gefällig zu sein.

Ad maiorem Dei gloriam