Als Bräutigam der allerseligsten Jungrau und als Nährvater des göttlichen Kindes war der hl. Joseph zu einer Würde erhoben, wie sie keinem anderen Heiligen zuteil wurde. Er war das Haupt und der Hüter der heiligen Familie zu Nazareth (vgl. die Präfation) und nahm so auch innigen Anteil am Werke des Erlösung. Am heutigen Feste wird in der Liturgie vorzugsweise dieser Anteilnahme gedacht, während die Kirche am 1. Mai den hl. Joseph als Mann der Arbeit feiert.
Die liturgische Verehrung des hl. Joseph in einem eigenen Feste geht im Orient bis ins 10. Jahrhundert zurück, während sie im Abendland erst seit dem 14. Jahrundert stärker hervortritt. Papst Gregor XV. erhab das Fest 1621 zu einem gebotenen Feiertag.
Um den heiligen Opferaltar geschart, begrüßen wir im Introitus den heiligen Nährvater ob seiner Tugenden unter dem Bilde einer von seiner Fürsprache reiche Gnaden (Oratio), da ihm in der Kirche gleich Moses eine Schützerrolle zuteil wurde (die Worte der Lesung gelten in der Hl. Schrift von Moses). Wir freuen uns über seine hohe Begnadigung (Grad.) und über das Glück seiner schutzbefohlenen Kidner (Tract.). Das Evangelium zeigt uns den getreuen Hüter der Hungfräulichkeit Mariens und damit des hochheiligen Gnadengeheimnisses der Menschwerdung, das ihm geoofenbart wurde. Gottes Gnadenhuld war ständig mit ihm (Offert.). In der Communio sehen wir noch einmal das Bild des keuschen Bräutigams Mariä vor uns; es erfüllt uns mit Vertrauen auf seinen mächtigen Schutz.
Es handelt sich dabei um die Predigt von H. H. Pater Amselgruber zu Zaitzkofen welche man hier (Mirror) auch noch nachschauen kann.
Mitten in der Fastenzeit lässt uns die Kirche das Fest des hl. Joseph begehen. In ihm ehrt sie zuerst den Bräutigam der allerseligsten Jungfrau Maria, der er durch den Willen Gottes durch eine rechtmäßige wenn auch verwunderliche Ehe verbunden war. Weil die Ehe vorallem ein geistiges Band darstellt, die Seelen zu einen, noch bevor sie die Leibe eint.
So beschreibt der hl. Bernhardin von Siena den hl. Jospeh wie folgt:
Wie lässt es sich denken, dass überhaupt irgendeine Seele der Seele der Jungfrau Maria geeint sein konnte? Nur dadurch, dass der hl. Geist diese Seele der Seele Marias durch tugendhaftes Wirken ähnlich gemacht hat. So ist der hl. Joseph überaus rein gewesen in seiner Jungfräulichkeit, überaus tief in der Demut, überaus glühend in der Liebe zu Gott und überaus hoch in der Beschauung.Joseph war dazu ausersehen, an der Seite Marias Zeuge der Menschwerdung Gottes zu werden. Gott wollte ihm die väterliche Sorge für seinen eingeborenen Sohn anvertrauen. So auch ihm und Maria die Sorge für die ganze Kirche. Darum ehrt die Kirche heute den hl. Joseph auch als ihren Schutzherrn.
Wie kommt es aber, dass die Kirche den hl. Joseph besonders für die Sterbenden anruft? Patrone Morientium
, Patron der Sterbenden wird er genannt.
Woher kommt diese Verknüpfung?
Vermutlich hängt dies mit Josephs eigenem Tod zusammen.
Was wissen wir den über den Tod des hl. Joseph? Wann, wie und welche Umstände?
Darüber schweigen die Evangelien.
Aber sie geben uns doch deutliche Hinweise, die uns zu der Überzeugung berechtigen, dass Joseph vor dem öffentlichen Lebens Jesu gestorben ist.
Vorallem tritt er während dem öffentlichen Leben Jesu überhaupt nicht in Erscheinung, auch nicht da wo man es erwarten müsste.
So zum Beispiel als die Brüder Jesu (seine Verwandten) Jesus aufsuchen.
Maria ist mit ihnen gegangen, vom hl. Joseph aber keine SPur.
Weder taucht er in der Passionsgeschichte auf, noch ist er ihm Abendmahlsaal zu finden als der hl. Geist herbkommt.
Der hl. Markus berichtet, wie sich die Bewohner von Nazareth einmal gefragt haben: Ist Jesus nicht der Zimmermann? Der Sohn der Maria?
Verständlich wird das, wenn Maria damals schon Witwe war und Jesus das Handwerk Jiosephs weitergeführt hat.
Was ist der Grund, warum Joseph schon vor Beginn des öffentlichen Lebens Jesu gestorben ist?
In Nazareth hat er die Stelle des Vaters Jesu eingenommen und als solcher ist er auch von allen angesehen worden.
Aber als der Zeitpunkt kam, dass Jesus sich der Welt offenbaren wollte, da musste der Schleier fallen, der bisslang seine wahre Herkunft verhüllt hatte.
Er hatte Gott selbst zum Vater. Wenn Joseph selbst noch gelebt hätte wäre er wohl ein Hindernis
gewesen für diese Offenbarung.
Zumindessten, hätte seine Gegenwart Widerspruch hervorgerufen und wenn Jesus mein Vater
sprach, wäre die Verwirrung noch größer gewesen als sie ohnehin schon war.
Das der hl. Joseph gestorben ist noch bevor Jesus öffentlich gewirkt hat fügt sich also in den Plan der göttlichen Vorsehung ein und passt auch zu Joseph.
Zu seiner ganzen Art. Sobald sein Werk getan war; sobald er die Aufgabe die ihm von Gott zugewiesen erfüllt war hat er sich zurückgezogen.
Bescheiden, still und selbstlos.
Und gewiss, hat er seinen Tod in die Hand Gottes gelegt, nicht weniger als er es mit seinem Leben getan hatte.
Auch für Joseph ist der Tod ein Opfer gewesen.
Nie hat sich der Mensch von etwas wertvollerem, von etwas kostbarerem trennen müssen, von etwas, was er ohne ungeordnete Anhänglichkeiten liebgewonnen hatte als eben der hl. Joseph.
Er musste Abschied nehmen, wenigsten vorläufig Abschied nehmen von Maria und Jesus.
Und ausgerechnet er durfte nicht Zeuge der Erlösung sein, die der Messias bringen sollte.
Hatte ihn nicht der Engel geboten, das Kind, dass Maria zur Welt bringen würde Jesus
zu nennen?
Mit der Begründung, denn er wird sein Volk erlösen von ihren Sünden.
Und eben diesen Ausblick der Erlösung hat Joseph erwartet, hat er herbeigesehnt. Auf ihn hat er sich gefreut während all den Jahren unter seinen Augen herangewachsen war.
Nun sollte er ihn nicht erleben.
Dieses schmerzliche Opfer hat Gott vom hl. Joseph im Tod verlangt.
Wie ist der hl. Joseph damit umgegangen? Er hat vermutlich das selbe gemacht, was er sein ganzes Leben lang eingeübt hatte. Nähmlich alles freudig aus der Hand Gottes anzunehmen. Gott zu vertrauen, seiner Güte. Sich seiner Vorsehung ganz zu verlassen. Der hl. Joseph war überzeugt, und auch wir sollen es sein, dass der Augenblick den Gott wählt immer der Beste ist. Darum hat er sein Opfer Gott mit liebendem Herzen darbringen können.
Aber auch einen großen Trost hat der hl. Joseph erfahren dürfen.
Der Glaubenssinn des christlichen Volkes hat nie daran gezweifelt.
Nähmlich die Gnade Jesus und Maria im Sterben ganz nahe bei sich zu haben.
Seinen Augen durften auf zwei Gesichtern ruhen, die der Abglanz einer anderen Welt waren.
Darum ist sein Tod auch das Beispiel christlichen Sterbens überhaupt.
Die tiefste Kraftquelle ist im Tod ist für Joseph zweifelslos die Gegenwart des Heilands selbst gewesen.
An Ihn hatte er geglaubt. Auf Ihn hatte er gehofft. Ihn hatte er geliebt. Für Ihn hatte er gelebt.
Jesus war seine Freude und sein Stolz.
Joseph hat gewusst die Bande die mein Leben mit dem Leben Jesu verbunden haben, können nicht mehr zerreissen
.
Zum reuigen Schächer wird Jesus einmal sagen du wirst mit mir im Paradiese sein
, was hat er zum hl. Joseph gesagt?
Wahrscheinlich nichts, sondern Er hat sich wohl damit vergnügt ihm verstehen zu geben durch seine bloße Gegenwart, durch seinen Blick: du hast mich in dein Haus aufgenommen und ich habe dich als einen Vater geliebt wie ein Sohn eben seinen Vater lieben kann. Ich werde dich für immer in das Haus meines himmlischen Vaters aufnehmen.
Ohne Angst ist darum Joseph in das Jenseits eingegangen und wir ahnen, dass der himmlische Vater ihm einen ausserordentlich gütigen Empfang bereitet hat.
Das er der erste unter allen jenen geworden ist, die im Jenseits auf den Erlöser gewartet haben um mit ihm in die Anschauung Gottes einzugehen.
Wenn wir um uns schauen sehen wir eine Welt die vom Tod gezeichnet ist in Folge von Sünde, besonders der Erbsünde. Man kann sich fragen, wie viele von den Menschen die da täglich sterben sind darauf vorbereitet vor das Angesicht Gottes zu treten? Die meisten machen nicht den Eindruck. Darum sollen wir nicht vergessen, für die Sterbenden zu beten. Natürlich für jene die uns nahe stehen, aber auch für alle Sterbenden des jeweiligen Tages. Auch wenn wir sie nicht kennen, auch wenn sie weit entfernt sind. Wir selbst stehen zwar mitten im Leben, zumindest meinen wir es. Aber auch wir wollen den hl. Joseph um einen guten Tod. Damit unser Tod dem seinen gleich sei. Damit auch bei uns in diesem Augenblick der alles entscheidet die allerseligste Jungfrau und Jesus zugegen sind. Der hl. Joseph wird uns diese Gnade erwirken, wird uns erhören wenn wir es machen wie er es gemacht hat. Das heisst, wenn wir darauf achten zuerst im Leben mit Jesus und Maria vereint zu sein. Denn gerade darin liegt das Unterpfand, das wir auch in dieser Vereinigung sterben werden.
Was bedeutet es mit Jesus und Maria vereint leben? Das heisst vorallem, dass wir im Stand der Gnade leben. Aber auch, dass wir uns täglich im Gebet an sie wenden und uns auf sie stützen in Freude und in Leid. In der Erfüllung unserer Standespflicht und in den Prüfungen die Gott über uns kommen lässt. Das wir nicht uns an die Dinge dieser Welt klammern, sondern unser Herz in Gott verankern wie sie es getan haben. In diesem Sinn hat unser Patron, der hl. Papst Pius X ein kurzes Gebet an den hl. Joseph formuliert. Er hat immer eine besondere Andacht zum hl. Joseph gehabt. Sein Taufname war ja Giuseppe, also Joseph.